Frischer Fisch und scharfe Saucen!


Die Ziege vom Hirten, das Gemüse vom Bauern und der Thunfisch vom Kutter: Die kanarische Küche ist einfach und gut.
Die traditionelle Küche auf La Gomera und El Hierro ist einfach und bodenständig. Dennoch hat jeder Koch sein eigenes Geheimnis, um jedem Gericht einen ganz besonderen Geschmack zu verleihen.
Wegen der Hitze nehmen die Bewohner mittags meist nur eine kleine Zwischenmahlzeit (tapas) ein, beispielsweise Kartoffelomletts (tortilla), würzige Hackfleischklöschen (albodigas), Thunfischsalat (ensalada de atún) oder knusprig gebratene Hühnchenschlegel (muslo de pollo). Abends hingegen, allerdings meist erst nach 22 Uhr, füllen sich die Lokale der Einheimischen.
Am Anfang eines solchen kanarischen Essens stehen verschiedene Vorspeisen (condutos), die die Gäste meist aus der Vitrine wählen können. Spezialitäten sind die Blutwurst nach Art des Küchenchefs (morcilla al estilo del chef), frittierte Muränenstücke (morenas fritas), Tintenfische in Vinaigrettesauce (pulpos a la vinagreta), marinierte Sardinen (sardinas en escabeche), mit Kräutern angebratene Leberstückchen (carajacas) oder auch hauchdünn geschnittene Scheiben vom rohen Schinken (jamón serrano). Sehr beliebt sind grüne Peperoni, in Olivenöl angebraten und stark gesalzen (pimientos de padrón) oder ein frisch angemachter gemischter Salat (ensalada mixta), in dem neben Gurken, Tomaten und grünem Salat auch Mais, Zwiebeln, Spargel und Avocadostückchen enthalten sind.
An Suppen gibt es typischerweise eine Reissuppe mit kleinen Fischstückchen (sopa de arroz), die köstliche Suppe mit Wasserkresse (potaje de berro) oder die gehaltvolle Gemüsesuppe (potaje de verdura). Manchmal kommt auch eine einfache Tomatensuppe (sopa de tomate) oder eine etwas kräftiger schmeckende Kürbissuppe (sopa de pantana) auf den Tisch. Schon bei den Altkanariern gab es fast täglich deftige Eintopfgerichte, in denen alles landete, was die Selbstversorgerwirtschaft hergab. Angedickt wurde mit dem nahrhaften, ballaststoffreichen gofio, einem Mehl aus geröstetem Getreide und Mais. Diese bekömmlichen Gerichte werden heutzutage nur noch im Kreis der Familie oder in wenigen Kneipen in den Bergdörfern serviert.
In vielen Restaurants glüht in der Ecke ein großes Grillfeuer, auf dem Lendenfilets (solomillo), Schweinekoteletts (chuletas), Schweinerippchen (costillas), Lammfleisch (cordero), Hähnchen (pollo) oder eine Bauernbratwurst (salchicha) zubereitet werden. Wildkaninchen (conejo) oder Zicklein (cabrito) hingegen werden einige Tage zuvor eingelegt und dann im Ofen gegart.

Das wohl bekannteste kanarische Gericht sind kleine gesalzene Schrumpelkartoffeln (papas arrugadas), die mit pikanten Saucen gewürzt werden, der grünen mojo verde und der roten mojo rojo. Für die grüne mojo werden Knoblauch, Koriander und etwas Salz im Mörser zerstoßen und mit Essig und Öl verrührt. Grundlage für die scharfe rote mojo sind Chilischoten, Knoblauch, Essig und Öl. Sehr pikant ist auch almogroto, geriebener alter Ziegenkäse mit mojo rojo vermischt und glatt gestrichen.

Fischliebhaber kommen auf La Gomera und El Hierro voll auf ihre Kosten. Generell gilt, dass Fisch immer dort gegessen wird, wo er auch gefangen wird, also auf La Gomera beispielsweise in Playa de Santiago oder auf El Hierro in La Restinga. Die fangfrischen Fische (pescado fresco) wie Riesenzackenbarsch (cherne), Seehecht (merluza), Zahnbrasse (pargo oder sama), Goldbrasse (dorado) Papageienfisch (vieja) sind alle zu empfehlen. Ebenso Thunfisch (atún), Seezunge (lenguado), Tintenfische (chocos) und Krabben in Knoblauchöl (gambas al ajillo) oder die Fischsuppe (sopa de pescado). Sehr lecker sind auch Variationen mit Meeresfrüchten wie z.B. gegrillte Felsmuscheln (lapas a la plancha) oder gedünstete Miesmuscheln (mehillones al vapor).

Kaffee gibt es in mehreren Variationen: neben dem Espresso (café solo) den kleinen Kaffee mit Kondensmilch (cortado), manchmal zusätzlich mit frischer Milch (cortado leche leche), oder den großen Milchkaffee (café con leche).

Der Inselwein vom Fass (vino del país) schmeckt kräftig herb. Kultivierte Flaschenweine kommen aus dem Norden von La Gomera (Roque Cano) oder von El Hierro (viña frontera). Biertrinker haben die Wahl zwischen einem kleinen gezapften Bier (caña) oder dem großen Humpen (jarra) und Flaschenbier (botella). Freunde des Hochprozentigen probieren den selbst gebrannten Tresterschnaps (parra).

caracoles en salsa de almendras
Schnecken in einer Sauce aus Knoblauch, Pfefferschoten, Kreuzkümmel und gemahlenen Mandeln

chicharrones
erkaltete Grieben von mit Zwiebeln oder Schinkenstücken ausgelassenem Schweinefett, mit etwas Zitrone beträufelt

cabrito al horno
in einer Marinade aus Knoblauch, Salz, Pfeffer, Thymian und Muskatnuss eingelegtes Zicklein, im Ofen mit Tomaten, Zwiebeln und Lauch geschmort

conejo en salmorejo
in Wein mit zerstoßenen Gewürzen eingelegtes Wildkaninchen, am nächsten Tag in der Marinade gegart und mit Kreuzkümmel und Paprika gewürzt

morcilla al estilo de chef
in Scheiben geschnittene Blutwurst, geschmort in Zwiebeln und Tomaten, mit Muskatnuss und Thymian abgeschmeckt

potaje de berros
Kresseeintopf mit Bohnen, Kürbis, Kartoffeln, Maiskolbenstückchen, Schweinerippchen, Tomaten und Kresse

puchero canario
Eintopf aus Kichererbsen, Möhren, Kohl, Mais, Bohnen, Kürbis, Zwiebel, Tomaten, Schweinefleisch und Paprikawurst

almendrados
Mandelmakronen aus geschlagenem Eiweiß und gemahlenen Mandeln, abgeschmeckt mit Zitrone und Zimt

plátanos con miel
warm servierte, gebackene Bananen, mit Honig und etwas Rum übergossen

quesadilla casera
hausgemachter Käsekuchen, meist aus feinem Ziegenkäse, unterlegt mit Rosinen und mit Zimt und Anislikör verfeinert

torta de almendras
Mandeltorte, gewürzt mit Zimt, fein geriebener Zitronen- und Orangenschale



Quelle: SZ

Jetzt habe ich zwar gerade gefrühstückt, aber schon wieder Hunger .Muß aber erst mal zusehen wie ich die Lülle von der Tastatur bekomme. Hatte gerade einen etwas heftigen Speichelfluss.